Cabrette
Die Cabrette ähnelt im Klang den Dudelsäcken aus Zentralfrankreich. In der Form entspricht sie der eleganten Musette de Cour, einem Dudelsack, der in der Hofmusik des französischen Barock eine wichtige Rolle spielte. Um die verfeinerte Form des Dudelsacks herauszustellen wurden zum Bau der Cabrette die edelsten Materialien verwendet: Elfenbein, Ebenholz und kostbare Stoffe.
Die Entwicklung der Cabrette hielt mit der des Akkordeons Schritt, und so wurden diese zwei zu einem untrennbaren Duo. Um mit den Akkordeons mithalten zu können wurden die im Tonumfang sehr begrenzten Cabrettes in allen erdenklichen Tonarten gebaut.
Die goldene Zeit der Cabrette dauerte etwa von 1880 bis 1940. Danach nahmen die Akkordeons überhand in der Musik der Musettewalzer. Zum Glück erinnert der Zusatz 'Musette' (französisch für Dudelsack) uns immer noch an das Instrument, für das die Musik eigentlich gemacht wurde.
Das Besondere an diesem Instrument sind die Klappen auf der Spielpfeife ... das hat noch keiner gesehen ...
Als das Instrument zu einem Händler in Paris kam, war es in einem sehr schlechten Zustand. Die Klappen saßen völlig fest, der lederne Innensack war ausgetrocknet und durchgescheuert und die Motten hatten sich an dem Stoff der Hülle gütlich getan.
Inzwischen habe ich das Instrument größtenteils restauriert. Bernard Blanc wollte das gute Stück leihen und war so lieb gleich ein passendes Rohrblatt dazu zu machen.
Die Spielpfeife der Cabrette heißt 'pied'. Die Länge in Zentimetern gibt die Tonart an.
Nikolajs Cabrette wurde 2004 von Bernard Blanc gebaut und hat folgende pieds: '54'(D/G), '44'(F/B) und '39'(G/C).